Ideeller Gedanke im Mittelpunkt beim Trachtenfest

Kranzlstoana halten Rückschau - 100. Jubiläum bestimmte Vereinsjahr

 

KARLSTEIN (mh) - Das 100-jährige Bestehen des Trachtenvereins Kranzlstoana Karlstein wurde im vergangenen Juni mit einer Festwoche begangen. Nun hielt der Verein Rückschau auf dieses Jubiläum. Vorstand Robert Rauch zog folgendes Fazit: „Unser Bestreben, ein Fest im Sinne des Traditionserhalt zu veranstalten, hat sich erfüllt. Nicht der kommerzielle, sondern der ideelle Aspekt stand dabei im Vordergrund.“

Die Aussage des Vorstands wurde von Gebietsvertreter Christian Hinterstoißer bestätigt, der den Karlsteinern höchsten Respekt für die gelungene Veranstaltung zollte. Es gab einiges zu berichten bei der Herbstversammlung im Gasthaus „Moserwirt“, denn das vergangene Halbjahr war primär geprägt gewesen von den Arbeiten rund um das 100. Vereinsjubiläum. Vorstand Robert Rauch gab da zu einem kompakten Rückblick, in 17 Festausschusssitzungen war das Jubiläum vorbereitet worden. Dazu sprach Rauch seinem „Team“ großen Dank für die konstruktive und demokratische Arbeit aus und zeigte sich sehr offen. „Diese gute gemeinsame Arbeit war für mich ein nachhaltiges Erlebnis.“

Die Bilanz des Festes fiel im ideellen Sinne mehr als positiv aus. Rauch war es dazu ein Anliegen, allen Helfern und Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen Dank und Anerkennung zukommen zulassen. Er unterstrich den deutlich spürbaren Zusammenhalt und den Rückhalt aus der Bevölkerung, der den Trachtlern zuteil geworden war. In diesem Zusammenhang erwähnte er den guten Besuch benachbarter Vereine bei den Festveranstaltungen. Ein absoluter Höhepunkt sei der Festsonntag gewesen, der mit Kaiserwetter gekrönt wurde. „Wir haben viel Lob für diesen Tag erhalten“, gab der Vorstand die Anerkennung für den reibungslosen Ablauf an seine Vereinsmitglieder weiter. Doch neben dem Fest galt es für die Karlsteiner das übliche Programm zu bewältigen. Maibaumaufstellen, Heimatabende, Gau- und Gebietsversammlungen sowie der Besuch von Jahrtagen der Nachbarvereine zählten unter anderem zum Veranstaltungsreigen.

Mit etwas verschärftem Tonfall widmete sich Rauch der traditionellen Bergmesse am Zwiesel. Diese sei in den vergangenen Jahren von den Mitgliedern nur spärlich besucht worden. „Das ist eine Schande. Wir sind es unseren Gründungsmitgliedern schuldig, jene Tradition zu erhalten, die uns unsere Vorfahren übergeben haben. Die Zwieselmesse ist ein fester Bestandteil in unserem Vereinsjahr gebrauchte der Vorstand deutliche Worte und machte unmissverständlich deutlich, an der Zwieselmesse auch weiter festhalten zu wollen.

Für die Betreuung der Jugend- und Kindergruppe ist bei den Kranzlstoanern Regina Reichenauer als Jugendleiterin zuständig Sie wird unterstützt von Regina Potschacher und Christian Aschauer. Er übt zugleich das Amt des Trachtenwartes aus und gab der Versammlung in einem kurzen Überblick eine Zusammenfassung aus dem, Bereich der Jugendarbeit. Das Hauptaugenmerk der Probenarbeit hatte sich auf die Auftritte beim Fest konzentriert. Eine gute Bilanz gab es auch beim Gebietspreisplatt’ln zu verzeichnen. Immerhin ging drei Mal Platz eins nach Karlstein. Der Verein hatte die Großveranstaltung im Zuge der Festwoche ausgerichtet. Eine erfreuliche Meldung kam von Aschauer in Bezug auf steigendes Interesse für die Trachtensache. „Wir haben zwei neue Buben und vier Dirndln in unsere Gruppen mit aufnehmen können“, freute er sich und verwies in diesem Zusammenhang, dass immer noch Buben gesucht werden.

Bestärkung in ihrer Arbeit erhielten die Kranzlstoana durch Gebietsvertreter Christian Hinterstoißer. Er gratulierte dem Festleiter Robert Rauch und seiner „Mannschaft“ zum gelungenen Fest, das unter dem ideellen Aspekt im Erhalt um Tradition und Brauchtum durchgeführt worden war. Mit einer Vorschau auf Termine schloss schließlich der Trachtenvorstand die Versammlung.

Für die Karlsteiner gibt es nach Abschluss des Festjahres bald wieder einiges zu tun. Denn am Sonntag, 3. Februar, wird wieder die Altweibermühle durchgeführt, eine zünftige Faschingsgaudi im fünfjährigen Turnus in Karlstein.

 

(Text Maria Horn; veröffentlicht im Reichenhaller Tagblatt am 05.11.2007)