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„Aus alt mach jung“ heißt es alle 5 Jahre in Karlstein. In diesen Abständen bietet die „Altweibermühle“ des GTEV „Kranzlstoana“ Karlstein den „Herren der Schöpfung“ Gelegenheit, sich von ihrer altgewordenen „besseren Hälfte“ zu trennen, um sie wieder in ein fesches junges Dirndl umwandeln zu lassen.

Von Kopf bis Fuß wird die „Alte“ runderneuert, allerdings nur gegen reichlich Bezahlung beim Obermüllner. Von der Generalüberholung des gesamten Weibes, über das Ausbügeln sämtlicher Falten hin zur Verjüngung eines 75-jährigen Weibes zur 18-jährigen Jungfrau werden sämtliche Wünsche erfüllt. Das Geheimnis dieser „Kur“, die die Krankenkassen leider nicht bezahlen, wird strengstens behütet. Was im Inneren der Mühle geschieht, können die Zuschauer leider nur erahnen.

Doch Dichter Heinz-Eugen Schramm hat schon vor Jahrzehnten die Crux dieser Runderneuerung erkannt: „Der einzige Haken ist bloß der, was d’Mannsbilder z’spät begreifen, dass saubre junge Weiber halt, auf alte Kracher pfeifen.“

Diese Faschingsgaudi findet das nächste Mal im Jahre 2024 am Fuße des Eisenbichlerhanges statt.

 

Impressionen von der Altweibermühle 2013 Impressionen von der Altweibermühle 2013
Impressionen von der Altweibermühle 2013 Impressionen von der Altweibermühle 2013

Impressum

GTEV "Kranzlstoana" Karlstein e. V.
Nonn 21
83435 Bad Reichenhall

Telefon: 08651 / 8810
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Vertreten durch:
1. Vorsitzender Peter Streibl jun.

Registereintrag:
Eingetragen im Vereinsregister.
Registergericht: Amtsgericht Laufen
Registernummer: 303

Verantwortlich für den Inhalt (gem. § 55 Abs. 2 RStV):
1. Vorsitzender Peter Streibl jun.

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„Kranzlstoana“ – woher kommt unser Vereinsname?

Kranzlstoa, davor die St.-Pankraz-KircheWir „Kranzlstoana“ werden immer wieder darauf angesprochen, woher eigentlich unser Vereinsname kommt beziehungsweise was er bedeutet.

Neben dem Zwiesel ist der Kranzlstoa der zweite Hausberg von Karlstein. Bei der Gründung unseres Vereins im Jahre 1907 leiteten die Gründungsmitglieder den Namen des Vereins von diesem Berg ab.

Der Kranzlstoa ist die östlich steil abfallende Felskante des Gebersberges. Dieser liegt zwischen Müllnerhorn im Süden, der Weißbachschlucht und dem Ristfeuchthorn im Westen und dem Thumsee und der Staatsstraße St. 2101 im Norden.

Trotz seiner relativ geringen Höhe (ca. 965 m ü NN) bietet der Kranzlstoa eine unvergleichliche Sicht auf Karlstein mit Ruine und St. Pankraz, den ganzen Reichenhaller Talkessel bis hin nach Salzburg. Bei passendem Wetter kann man sogar mit freiem Auge den Flugverkehr am Flughafen Salzburg beobachten.

Am 13. August 1994 stellten die Karlsteiner Heinrich Kernbichler, Georg Fuchs (Seebichl), Heinrich Rauch, Manfred Schmid und Hubert Hillebrand ein Kreuz auf dem Kranzlstoa auf. Letzterer fertigte das kleine schmiedeeiserne Kreuz an.

Der nicht eingetragene und extrem steil und schwer zu findende Steig sollte nur mit einem Ortskundigen begangen werden. Die Aufstiegszeit ab dem Parkplatz Seemösl beträgt ungefähr 1¼ Stunden. Der Abstieg ist auch über die Kugelbachalm (Paul-Gruber-Haus) möglich, wobei sich eine Einkehr beim Kugelbachbauern anbietet. Der Rückweg zum Ausgangspunkt am Parkplatz Seemösl erfolgt dann über das so genannte „Sauloch“ und den Salinenweg.

 

Blick vom Kranzlstoa auf Karlstein und Bad Reichenhall Blick mit Kreuz auf Karlstein Kreuz auf dem Kranzlstoa

Karlstein – historischer Überblick

von Dr. Johannes Lang M. A. – Stadtarchivar

Unmittelbar am Eingang zum Alpenraum gelegen, ist der Bad Reichenhaller Ortsteil Karlstein geprägt durch ein sich schluchtartig verengendes Tal, aus dem Felsnadeln markant herausragen. Auf ihren Gipfeln erheben sich, romantisch anzusehen, die barocke Wallfahrtskirche zum hl. Pankratius sowie die dahinter liegende Burgruine Karlstein, die der in ihrem Schutze liegenden dörflichen Ansiedlung den Namen gegeben hat.

Karlstein ist jener Ort im Reichenhaller Tal, dessen Vor- und Frühgeschichte am besten erforscht ist, lassen sich doch an den Nordabhängen der genannten Felsen bereits in der ausgehenden Steinzeit menschliche Wohn- und Arbeitsstätten erkennen. Bald schon, um etwa 1.800 v. Chr. entstand hier ein Zentrum der Kupferverhüttung und Bronzeherstellung, wobei das Rohmaterial aus dem Inneralpinen Raum sowie aus dem Osten bezogen wurde. Vermutlich lebten und arbeiteten hier Familien, die in engem Bezug zu den Solequellen und deren Ausbeutung standen. Gleichzeitig lagen die Wohnstätten an einem wichtigen Verkehrsweg, der das Reichenhaller Becken über das Langackertal verließ und sich dort teilte, wobei einer der Wege über den Jochberg nach Inzell und weiter in den Chiemgau, der andere hingegen an der Nordseite des Karlsteinfelsens zum Thumsee und über den Nesselgraben und die untere Weißbachschlucht weiter in den Pinzgau führte.

Händler, die über die Saumwege nach Reichenhall gelangten, dankten für die geglückte Reise, die oft unter großen Strapazen und Gefahren erfolgt war, indem sie den Göttern an Weggabelungen und aussichtsreichen Plätzen Opfergaben darbrachten. Am Langacker und Eisenbichl standen über Jahrhunderte (ca. 1.500 – 1.200 v.Chr.) solche Brandopferplätze, an denen man sich die Höheren Mächte gewogen zu machen hoffte.

Mit dem Aufkommen des Eisens um etwa 800 v. Chr. verlor die Karlsteiner Ansiedlung, die stets von der Kupfer- und Bronzeerzeugung gelebt hatte, an Bedeutung, was zwei Jahrhunderte später sogar zur völligen Aufgabe der Wohnstätten führte. Die Verlagerung wirtschaftlicher Schwerpunkte sowie einsetzende Krisenzeiten führten dazu, dass die Gegend um den Karlstein erst um 200 v. Chr. wieder besiedelt wurde, nun allerdings von Kelten, die stark vom mediterranen Lebensstil der Griechen und Römer beeinflusst waren. Nach deren Vorbild prägten sie Münzen, benutzten edles römisches Geschirr und ließen sich Wein aus dem Mittelmeerraum kommen, während sie im Gegenzug wohl Kupfer, Bronze und Eisen handelten.

Somit war es nur mehr ein kleiner Schritt zur Einverleibung des keltischen Königreiches Noricum, wozu auch Karlstein gehörte, in das Römische Reich, was nach 15. v. Chr. hier auf friedlichen Wege erfolgt ist. Die Kelten, ohnedies fasziniert von der römischen Welt, verließen ihre hoch gelegenen Wohnstätten am Karlstein und siedelten sich im gut zugänglichen Talgrund an. Am Eingang zum Langackertal, der ein wichtiges Nadelöhr für den Verkehr darstellte, errichteten sie im Stil römischer Gutshöfe eine villa rustica, die aus mehreren komfortablen Gebäuden bestand und der Versorgung der städtischen Umgebung (vermutlich Reichenhalls) diente. Obwohl die Kelten ihre Tradition und Tracht beibehielten, nahmen sie doch nach wenigen Generationen die lateinische Sprache an und pflegten den römischen Lebensstil.

Mit den Einfällen feindlicher Germanenstämme im 4. Jahrhundert n. Chr. wurde auch der Gutshof am Langacker zerstört. Wiederinstandsetzungen konnten freilich nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Zenit des Römischen Reiches bereits überschritten war und dessen Zerfall bevorstand. Große Wanderungen europäischer Völker führten schließlich zum Abzug der Römer aus dem Voralpenland. Die bereits romanisierte keltische Bevölkerung aber fand in einigen Gegenden, so auch im Reichenhaller Tal, Gelegenheit zu bleiben. Als sich im 6./7. Jahrhundert n. Chr. die Bajuwaren auch hier niederließen, trafen sie auf diese so genannten Romanen, die in spätantiker römischer Tradition bereits den christlichen Glauben besaßen, so dass die bald darauf einsetzende Missionstätigkeit des aus Worms  stammenden Bischofs Rupert hier auf fruchtbaren Boden fiel. Trotzdem lebten christliche Romanen und heidnische Bajuwaren im Reichenhaller Tal über mehrere Generationen friedlich nebeneinander, ehe die Volkselemente miteinander verschmolzen.

In jener Zeit bildete sich vermutlich die dörfliche Ansiedlung am Fuße des Karlsteins, der seit etwa 1140 eine Burg des aus Niederösterreich stammenden Adelsgeschlechts derer von Peilstein trug. Der Salzburger Erzbischof hatte den aus dem vornehmen Geschlecht der Sighardinger stammenden Grafen von Peilstein hierher gerufen und ihn mit dem Burgberg ausgestatt, um im Grafen künftig einen mächtigen Verwalter der erzbischöflichen Salinenanteile von Reichenhall zubesitzen. Der Schulterschluss der beiden aber hielt nur wenige Jahrzehnte, so dass der Erzbischof um 1180 mit Vager und Amerang zwei eigene Burgen errichten ließ, um seinen Einfluss auf das Reichenhaller Tal nicht einzubüßen.

Im Jahre 1218 starb mit dem letzten Spross derer von Peilstein das mächtige, auch in Niederösterreich, in Franken und im Gasteinertal begüterte Adelsgeschlecht aus, und zwischen dem Salzburger Erzbischof und dem Bayernherzog entbrannte ein heftiger Kampf um dessen Erbe im Reichenhaller Tal. In einem mehrere Jahrzehnte dauernden Kleinkrieg, bei dem die beiden Kontrahenten Karlstein und die Umgebung Reichenhalls mit Burgen regelrecht aufrüsteten, konnte sich der Herzog Heinrich auf der Burg Karlstein durchsetzen. Kriegerische Ereignisse führten 1262 zur Zerstörung der erzbischöflichen Burgen Vager und Amerang und somit zum endgültigen Rückzug des Salzburger Erzbischofs aus dem Reichenhaller Raum.

Während diese Burganlagen nicht wieder aufgebaut wurden, setzte der Herzog einen Verwalter (Pfleger) auf Karlstein ein, der auch die darunter liegende Straßenmautstation (vermutlich beim heutigen „Kaitl“ anzusiedeln) betreute. Da Karlstein mittlerweile seine strategische Bedeutung eingebüßt hatte, verlieh der Herzog fortan die Burg käuflich an Adelige, zumal auch ein größerer Umkreis – die Hofmark Karlstein – über die niederen Gerichtsrechte verfügte. Dem Repräsentationsbedürfnis dieser adeligen Hofmarksherren entsprach der Umbau der mittelalterlichen Burg zum neuzeitlichen Schloss, das jedoch auch weiterhin mit den Problemen der schwierigen Erreichbarkeit sowie dem Mangel an Wasser zu kämpfen hatte. 1690 gab man Karlstein schließlich dem Verfall preis.

Auf dem gegenüberliegenden Fels, der spätestens seit dem Jahre 1427 eine dem hl. Pankratius geweihte Kirche trug, wurde etwa zeitgleich mit dem einsetzenden Verfall des Schlosses Karlstein im Jahre 1687 ein neues Gotteshaus durch den Graubündner Baumeister Lorenzo Sciasca erbaut. Die zuvor bereits in Blüte stehende Wallfahrt dorthin erhielt durch den Neubau einen weiteren Impuls und trug so zum Wohlstand des Gotteshauses bei.

Neben der Pankrazkirche war das Gasthaus Kaitl im 18. und frühen 19. Jahrhundert das wichtigste Gebäude in der Ortschaft Karlstein, das weiterhin einen wichtigen Straßenposten auf dem Weg ins Gebirge darstellte. Selbst Mozart, der sich mehrfach auf Italienreisen befand, kehrte wiederholt im „Kaitl“ ein und hob lobend das dort gekochte Tellerfleischsowie das Bier hervor. Das im Kaitl angebotene Bier war deshalb von besonders guter und frischer Qualität, weil es direkt aus den Lagern der Reichenhaller Bierbrauer stammte, die unmittelbar hinter dem Gasthaus, an die Nordflanken der Felsen gelehnt, ihre Lagerkeller besaßen.

Hatte es bislang lediglich so genannte Obmannschaften mit nur geringer Einflussnahme gegeben, so wurde mit der Entstehung der Steuergemeinde Karlstein im Jahre 1818 der Ort politisch handlungsfähig. Außer der Obmannschaft Karlstein, die namengebend wurde, gehörten der neuen Gemeinde nun auch die Orte Nonn, Fager, Kirchberg, Thumsee und Nesselgraben an. Auch nach dem Einsetzen des Kurwesens in Bad Reichenhall um die Mitte des 19. Jahrhunderts lebte die Bevölkerung Karlsteins hauptsächlich vom landwirtschaftlichen Erwerb sowie vom Salzsaumhandel. Gleichwohl nutzen die Kurgäste den Ort für Ausflugsfahrten zur Reischlklamm und zum Kuglbachbauern, wobei vor allem der romantisch gelegene Thumsee zum begehrten Wanderziel avancierte. Im Sommer 1901 verbrachte Sigmund Freud die Ferien zusammen mit seiner Familie am Thumsee. Etwa zur selben Zeit sorgten die am Langacker und im Karlsteiner Tal durchgeführten spektakulären archäologischen Ausgrabungen für internationales Aufsehen.

Im Verlaufe der folgenden drei Jahrzehnte bildete sich auch in Karlstein eine den Kurgästen entsprechende Infrastruktur, es entstanden Übernachtungsmöglichkeiten sowie ein Freibad. Der Zweite Weltkrieg mit zahlreichen aus Karlstein stammenden Gefallenen sowie Einquartierungen und Beschlagnahmungen hinderten diese viel versprechenden touristischen Ansätze vorerst. In den 1950er Jahren erfolgte in der Sogwirkung des wieder erstarkenden Bädertourismus im Staatsbad Bad Reichenhall ein entsprechender Aufschwung auch für Karlstein. Jahrzehnte zuvor bereits zum Kurbezirk gehörig, wurde Karlstein – ebenso wie Marzoll – bei der Gebietsreform 1978 in die nunmehr Große Kreisstadt Bad Reichenhall eingemeindet.

Herzlich Willkommen
auf den Seiten des
GTEV "Kranzlstoana" Karlstein

Unser Verein im Jahre 2006

 Einladung

Bei günstiger Witterung lässt der Unterfertigte am Sonntag, den
11. September morgens um 6 Uhr auf der Zwieselspitze ein Kreuz errichten.

Böllerschüsse werden den Thalbewohnern die beendete Aufstellung

kundgeben. Der Unterzeichnete ladet daher an diesem Tage zu recht
zahlreichem Besuch ein.

         Johann Kohl
Wirt auf der Zwieselalpe

 

 

Die Anfänge:

Diese Anzeige konnten die Karlsteiner am 31. August 1870 im „Grenzboten“ lesen, ein Indiz dafür, dass das Böllerschießen in Karlstein schon eine lange Tradition hat. Im Jahr 1930 stellte der  Trachtenverein „D’Kranzlstoana“ am Zwiesel ein Holzkreuz auf, dabei schossen der Mesner (Strobl) Seppei und der Fuchs Hansei mit Handböllern. Es waren früher in Karlstein auch immer drei sogenannte Steinhammer und drei Martius-Standböller vorhanden.
Ab den 50er und 60er Jahren tauchten dann immer mehr Handböller auf, mit denen auch immer wieder um 5 Uhr früh der Weckruf bei Hochzeiten geschossen wurde. Die Verschärfung des Waffen- und Sprengstoffrechts brachte es mit sich, dass diese Aktionen illegal wurden und einmal sogar ein Schütze deswegen angezeigt wurde.

So ging es weiter:

Dies führte 1972 zu der Überlegung, in Karlstein einen Böllerverein zu gründen. Nach vielen Gesprächen und langwierigen Verhandlungen konnte schließlich am 6. Juni 1973 mit 18 Mann der Böllerverein gegründet werden. Bei der Gründungsversammlung im Gasthaus „Moserwirt“ wurde zunächst der Vorstand gewählt, der sich wie folgt zusammensetzte:

1. Schützenmeister: Fuchs Georg (Jodl)
2. Schützenmeister: Hillebrand Ludwig
Schriftführer: Ritter Karl
Kassier: Mayer Dieter

Damals wurde Fuchs Schorsch (Jodlbauer) zum 1. Schützenmeister gewählt, da er sämtliche Verhandlungen mit den Behörden geführt und die Vorbereitungen für die Gründung des Vereins getroffen hatte.

 

Die Gründungsmitglieder der Karlsteiner Böllerschützen
Die Gründungsmitglieder der Karlsteiner Böllerschützen

Außer im Jahr 2001, in welchem Wolfgang Bürger den Posten des Schriftführers übernahm, blieb die Vorstandschaft bis 2013 unverändert im Amt.

 

Die Vorstandschaft der Karlsteiner Böllerschützen im Jahre 2006Die Vorstandschaft der Karlsteiner Böllerschützen

 

Außerdem wurde festgelegt, bei welchen Anlässen geschossen werden soll:

Brauchtumsveranstaltungen
Gedenkmesse aller Karlsteiner Vereine
Hochzeiten
Beerdigungen von Mitgliedern des Veteranenvereins
Weihnachts- und Neujahrsschießen

Darüber hinaus fasste man den Beschluss als Böllergruppe dem Trachtenverein anzuschließen. Bei der zweiten Versammlung im Oktober 1973 wurde dann die erste Satzung beschlossen und der Weckruf auf 6 Uhr festgelegt.

Aktivitäten des Vereins:

Von 1975 bis 1999 veranstalteten die Böllerschützen jährlich einen Volkstanz mit der „Reiteralmer Tanzlmusi“ am Berghof Schroffen. Ebenfalls seit 1975 ist der Gasthaus „Karlsteiner Stuben“ das  Vereinslokal. Am 12. Dezember 1976 fand dann das 1. Adventsingen in der St. Pankraz-Kirche statt, das in der Folge in zweijährigem Turnus bis 2002 abgehalten wurde. Dabei waren viele Böllerschützen bei den Vorbereitungen wie Schneeschaufeln, Heizgeräte transportieren und anderes überaus aktiv. An dieser Stelle soll noch einmal den Sängern und Musikanten gedankt werden, da es durch ihren unentgeltlichen Einsatz möglich wurde, den Erlös gemeinnützigen Einrichtungen wie der Behindertenwerkstätte, der Bergwacht, der Wasserwacht und Hochwassergeschädigten von Maria Gern zukommen zu lassen. Auch die Stadt Bad Reichenhall trug dankenswerterweise dazu bei, da sie für alle Beteiligten eine Brotzeit zur Verfügung stellte.
Beim Gaufest 1979 in Bad Reichenhall übernahmen die Karlsteiner Böllerschützen das Schießen. Im Herbst 1979 ging ein großer Wunsch in Erfüllung, der Verein konnte einen eigenen Pulverbunker bauen und so für Weihnachten und Neujahr erstmals eigenes Pulver kaufen.
Im August 1981 ging es auf große Fahrt. Acht Schützen des Vereins fuhren mit der „Berchtesgadener Sait´nmusi“ zum Internationalen Folklorefest nach Udine. Dafür wurde eigens eine Genehmigung des italienischen Konsulats für das Schießen eingeholt.
Beim 75-jährigen Jubiläum mit Fahnenweihe der Kranzlstoana im Juli 1982 übergab Traudi Fuchs für die neue Fahne ein Fahnenband der Böllerschützen. Das 10-jährige Gründungsjubiläum des Vereins wurde am 23. April 1983 mit einem Festabend am Berghof Schroffen mit
anderen Vereinen zusammen gefeiert.
Bei der Herbstversammlung 1987 konnte dann das von Max Winter gemalte Vereinstaferl vorgestellt werden. Im Jahr darauf hatte der Verein mit 46 Aktiven und 12 Passiven die höchste Mitgliederzahl. In diesem Jahr fertigte Ludwig Hillebrand auch zwei große, beleuchtbare Weihnachtssterne für das Mettenschießen an. Beim Ruperti-Kirtag 1997 beteiligten sich Mitglieder des Vereins mit einem Festwagen als Deichlbohrer.
Am 25./26. Juli 1998 wurde das 25-jährige Gründungsjubiläum der Böllerschützen mit 34 teilnehmenden Vereinen mit einer Festwoche und Festgottesdienst begangen.
Für die Renovierung der Seebachkapelle 1999 sammelten die Böllerschützen in verschiedenen Aktionen Spendengelder.
Über die Jahre hinweg wurden auch immer wieder oberbayerische Böllerfeste, Schützen- und Musikfeste, Einweihungen und Empfänge in Bayern und Österreich besucht.

 

 Die Karlsteiner Böllerschützen im Jahre 2006
Die Karlsteiner Böllerschützen im Jahre 2006

 

Das 40-jährige Gründungsfest wurde 2013 im kleinen Rahmen mit einer Gedenkmesse in St. Pankraz und einem Festabend im Offizierskasino gefeiert.

 

Die Karlsteiner Böllerschützen im Jahre 2013
Die Karlsteiner Böllerschützen im Jahre 2013

 

Bei der Versammlung 2013 stellte sich Schorsch Fuchs nach 40-jähriger Tätigkeit als 1. Schützenmeister nicht mehr zur Wahl. Bei den Neuwahlen wurde Michael Rauch zum neuen 1. Schützenmeister gewählt.

 

Die Anfänge der Aktiven Dirndl und Buam geht bis in die Gründungszeit unseres Vereins zurück. Schon damals hatten die ersten Mitglieder außer den Proben Auftritte zu den verschiedensten Anlässen. Genauere Aufzeichnungen sind jedoch hierzu nicht vorhanden. Als Probenraum und Treffpunkt diente die vereinseigene Almhütte gegenüber vom Gasthaus "Moserwirt".

 

Jugendgruppe 1933
Die Jugendgruppe 1933

 

Von 1948 bis 2000 wurden im Berggasthof Schroffen unsere Almtänze durchgeführt. Seit 1953 war unsere ständige Vereins-Musikkapelle die Trachtenkapelle "Anger-Höglwörth". Diese Almtänze am Schroffen waren immer ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Dabei konnten die Aktiven Dirndl und Buam ihre Plattler und Tänze von der Probenarbeit im Winter darbieten. Im Jahre 1974 waren sogar 21 aktive Plattler vertreten.

 

Aktive Dirndl 1948
Aktive Dirndl 1948

 

Aktive Buam 1948
Aktive Buam 1948

 

Man kann es kaum glauben, dass der Schroffensaal über viele Jahre überfüllt war. Jedoch in den letzten Jahren änderte sich dies und man musste schweren Herzens mangels Gäste und Besuchern die Almtänze am Berggasthof Schroffen einstellen.

 

Anstatt der Almtänze auf dem Schroffen erhielt der Verein seit 1996 von der Kur GmbH Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain die Möglichkeit, Heimatabende in der Wandelhalle in Bad Reichenhall durchzuführen.

 

Beim Preisplatt'ln beteiligten sich die Aktiven Dirndl und Buam schon in den 50iger Jahren, wobei einmal sogar der 1. Platz mit der Gruppe erzielt werden konnte. In den 60iger Jahren kamen die Preisplatt'ln leider zum Stillstand. Erst 1974 wurde ein Gebietspreisplatt'ln für die Kinder- und Jugendgruppen, sowie für die Aktiven Dirndl und Buam in Anger abgehalten. Durch das Engagement von Spangler Traudi und Fuchs Schorsch (Jodl) und durch unzählige Proben und viel Ehrgeiz nahmen auch hier unsere Trachtler teil. Seit Einführung der Gebietspreisplatt'ln konnten durch die Karlsteiner Teilnehmer viele gute Platzierungen erreicht werden.

 

Durch die Hartnäckigkeit und den unermüdlichen Einsatz des damaligen Vorplattlers Fuchs Schorsch (Jodl) erlernten die Aktiven Dirndl und Buam anhand von Abbildungen den Sterntanz, der bis zur heutigen Zeit noch vergrößert und verfeinert wurde. Höhepunkt war 1998 der Auftritt beim Gaufest in Unken mit einem Stern aus 8 Paaren.

 

Sterntanz 2007
Der Sterntanz mit 8 Paaren beim 100-jährigen Gründungsfest 2007

 

In den Jahren 1985 und 1986 erhielten einige Aktive Buam die Möglichkeit auf dem größten und schnellsten Fährschiff der Welt, der "Finnjet" aufzutreten.

 

1986 wurde die Almhütte beim Gasthaus "Moserwirt" durch einen neuen und größeren Probenraum mit eigenem Vereinsstüberl in der Mehrzweckhalle Karlstein ersetzt.

 

Zusammen mit den "Naglstoana Buam" aus Bischofswiesen gestalteten die Aktiven Dirndl und Buam bayerische Abende in Berglangenbach bei Kaiserlautern im Jahre 1989 und in Hundheim bei Trier im Jahre 2001.

 

Ein schönes und unvergessliches Erlebnis für die Aktiven Plattler war sicher ihr TV-Auftritt am 25. April 1999 bei der bekannten ORF-Sendung "Mei liabste Weis" mit Franz Posch, die live vom Berghof Schroffen übertragen wurde.

 

Neben der harten Probenarbeit kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Die Aktiven Dirndl und Buam führten in regelmäßigen Abständen Ausflüge durch. Neben den Fahrten nach Prag und Budapest traf man sich zum Skifahren oder verbrachte ein Wochenende auf einer Alm.

 

Aktive Dirndl und Buam im Jahre 2006
Die Aktiven Dirndl und Buam 2006